Ein Bericht der IVZ: Der achtjährige Tudor reist aus Rumänien an / 18 verschiedene Teams dabei Wer sich am vergangenen Sonntag eine ordentliche Portion gute Laune abholen wollte, der war in der Halle Ost genau richtig. Denn dort veranstalteten die Ibbenbürener Kickers das bereits dritte Inklusion-Hallenturnier im Rahmen der Turnierserie des FLVW.
Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Freude die 18 Inklusionsmannschaften der zehn verschiedenen Vereine antraten. Die Tore wurden wie Meisterschaften gefeiert und die geladenen Teams genossen die wunderbare Atmosphäre in der Halle Ost. Das Turnier wurde in den Altersklassen U12, U15, Ü15 und Ü18 ausgerichtet. In der Gruppenphase spielte je vier bzw. fünf Mannschaften gegeneinander.
Es ist eine Wahnsinnsstimmung hier und es spricht jeden Spieler an
Neu hinzugekommen in der Turnierreihe ist der verkürzte Spielmodus. So teilte der Veranstalter das große Spielfeld für die Altersklassen U12 und U15 in drei Kleinfelder ein. Die Kinder spielten hier in Drei-gegen-Drei bzw. Vier-gegen-Vier ohne Torwart auf vier Toren. So sollten auch schwächere Spieler die Möglichkeiten bekommen, an den Ball zu kommen und ein Tor zu schießen.
Diese besondere Form heißt "Funino"- abgeleitet aus "Fun" (Spaß) und "Nino" (Kind). Eines war den Veranstaltern bereits im Vorfeld klar: die Ergebnisse sind zweitrangig. "Es ist eine Wahnsinnsstimmung hier und es spricht jeden Spieler an. Es geht nicht um die Resultate, sondern um den Spaß am Fußballspielen.", berichtete Marcel Grabow, Initiator und Trainer der Ibbenbürener Kickers.
Die Zuschauer feierten die Spieler, die Spieler das Publikum. In so einem wunderbaren Einklang erlebt man Sport nur bei wichtigen Meisterschaftsspielen. Grabow betonte, dass er möglichst viele Menschen mit dem Hallenturnier zusammenbringen möchte. so soll jeder die Chance bekommen, mal gegen den Ball zu treten.
Der achtjährige Tudor reiste zum Beispiel aus seiner Heimat Rumänien an, um mal Fußball in einer größeren Gruppe zu spielen. Mit einem Rollator lief der Junge im "Funino"-Modus über das Spielfeld und erzielte mit einem großen Lächeln im Gesicht ein Tor. "Als eines der schönsten Momente des Turniers" bezeichnet Grabow diesen kurzen Augenblick. Unter den Mannschaften waren zum Beispiel aus dem Tecklenburger Land die Ibbenbürener Kickers, SC Hörstel, und VFL Mettingen. Zudem spielten die Kickerfreunde Greven, Fortuna Gronau, Harsewinkel, Remminghausen, SSV Buer und die Integrative Fußballmannschaft Altenberge (IFMA) mit. Außerdem gab es zwei Teams der All-Stars, in denen jeder mitwirken durfte. Die weiteste Anreise machte die Truppe von 1860 München. "Die Freundschaft ist nach dem Turnier in Laggenbeck entstanden. Seitdem besuchen unsere Vereine sich gegenseitig", erzählte Grabow.
Zum Ende gab es ein Abschlussspiel zwischen dem TSV 1860 München und den All-Stars. Bei den All-Stars spielte jeder nochmal mit, der Lust hatte. "Mir war hierbei wichtig, dass vielleicht gerade die, die nicht im Spielplan gegen die Sechziger antreten konnte, mitspielen, um das einmal zu geniessen." Anfänglich sollten 20 Spieler aus allen Vereinen das Spiel bestreiten, doch es kamen immer mehr Spieler hinzu. So waren es etwa 50 Spielerinnen und Spieler, wie auch die Trainer und Schiedsrichter. Die All-Stars siegten mit 4:3.
Bei der Siegerehrung stellten sich die Teams nebeneinander auf, in der Mitte bildeten die Cheerleader einen Spalier für die Teams. Für Tudor gab es zudem einen Pokal. Alle weiteren Teilnehmer des Hallenturniers bekamen Urkunden und Medaillien.
Copyright Text: Michael Diederich, IVZ-Aktuell.de Foto: Ibbenbürener Kickers