Im Jahr 2019 hatten wir eine Idee.
Wir wollten Fußball für alle.
Ohne Druck. Ohne Ausgrenzung.
Heute sind wir viele.
Im Jahr 2019 gab es in Ibbenbüren viele Fußballvereine –
aber kein inklusives Sportangebot, in dem wirklich alle mitmachen konnten.
Genau das wollte Marcel Grabow ändern.
Die Idee war einfach und klar:
Eine Inklusionsmannschaft, in der jeder willkommen ist.
Fußball sollte wieder das sein, was er einmal war: gemeinsam, ehrlich und mit Freude.
Am 4. Mai 2019 fand das erste Training statt. Ohne große Erwartungen. Ohne langfristigen Plan.
Einfach Menschen, ein Ball und der Wunsch, gemeinsam Fußball zu spielen.
Schon kurze Zeit später kamen rund 40 Spielerinnen und Spieler regelmäßig zum Training.
Darunter auch Marcels Söhne Timm und Nico, die von Anfang an dabei waren –
die Urgesteine der Kickers.
Sehr früh wurde klar, was es bei den Ibbenbürener Kickers nicht geben sollte:
Das schuf eine familiäre Atmosphäre, die viele Menschen sprachlos machte. In den ersten zwei Jahren wuchs die Gruppe auf rund 150 aktive Spielerinnen und Spieler.
Zu Beginn unterstützten mehrere Vereine die Idee – unter anderem mit kleinen monatlichen Beiträgen.
Das half, war aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gleichzeitig bedeutete es: freie Hand für eigene Entscheidungen.
Diese Freiheit machte vieles möglich, was die Ibbenbürener Kickers heute ausmacht.
Mit dem starken Wachstum wurde klar: Es braucht eine Vereinsstruktur – für Versicherung, Beiträge und Stabilität.
Im Jahr 2022 schlossen sich die Ibbenbürener Kickers dem SV Cheruskia Laggenbeck an.
Der Schritt war richtig – aber nicht leicht. Viele Spielerinnen und Spieler kehrten nicht zurück, weil das Angebot nun nicht mehr kostenlos war.
Für Marcel Grabow war es ein bewusster Neuanfang.
Ab diesem Moment wurde danke Michael Jankowski und Rainer Gude vieles leichter – und die Kickers konnten sich nachhaltig entwickeln.
Ab 2022 brachte sich Inga Grabow intensiv ein. Mit viel Zeit, Herz und Nähe zu den Menschen.
In vielen Gesprächen mit Spielerinnen, Spielern und Familien wurde deutlich: Der Wunsch nach Gemeinschaft endet nicht nach dem Training.
Die Ibbenbürener Kickers wurden zu dem, was sie heute sind: eine echte Fußballfamilie.
Ein großer persönlicher Wunsch von Marcel Grabow ging in Erfüllung: Fußballspiele mit Gefangenen der JA Hameln.
Bereits das erste gemeinsame Training war eine besondere Erfahrung.
Schnell wurde klar: Hier entsteht Vertrauen, Respekt und echte Begegnung.
Eine klare Regel gilt bis heute: Gesichter von Gefangenen werden auf Bildern verpixelt – aus Respekt und Verantwortung.
Für uns selbstverständlich. Für andere ein Zeichen, dass man sich auf uns verlassen kann.
Tudor kommt aus Rumänien.
Er spricht kein Deutsch.
Er spielt Fußball mit einem Rollator.
Sein Vater schrieb Vereine in ganz Europa an.
Die Ibbenbürener Kickers sagten: Ja.
Seit mehreren Jahren kommt Tudor regelmäßig zu unseren Turnieren. Nicht, weil es leicht ist – sondern weil es richtig ist.
Unsere Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet:
Diese Auszeichnungen sind für uns kein Grund, stehenzubleiben. Sondern ein Auftrag, weiterzumachen.
Unsere Geschichte ist nicht abgeschlossen.
Sie wächst mit jedem Training.
Mit jeder Begegnung.
Mit jeder neuen Idee.
Und vielleicht bald mit dir.