Die IVZ berichtet: Ohne jeden Leistungsdruck einfach Spaß am Fußball haben - das ist und bleibt die Devise bei den Ibbenbürener Kickers. Neu ist, dass das Inklusionsteam nun mit einer eigenen reinen Frauenmannschaft an den Start gehen kann. Zu den „Ibbenbürener Kickers Ladies“ haben sich zwölf Mädchen und Frauen im Alter von acht bis 50 Jahren zusammengefunden. Die Spielerinnen haben dem Inklusionsgedanken entsprechend unterschiedliche, überwiegend mentale oder eben auch gar keine Handicaps. Begeisterte junge Fußballerinnen sind dabei und auch ein paar Mütter von Spielerinnen haben sich entschlossen, selbst aktiv mitzumachen.
Dass es bisher keine Frauenmannschaft bei den Kickers gab, war schlicht dem Umstand geschuldet, dass es nie für die erforderlichen sieben Spielerinnen reichte, um eine Turniermannschaft zu stellen. Marcel Grabow freut sich, dass das jetzt anders ist. „Es war immer schon eines unserer vorrangigen Ziele, insbesondere den Frauenfußball zu fördern“, sagt der Kickers-Chef. Er ist überzeugt, dass die regelmäßig veranstalteten Tage des Mädchenfußballs zum Zulauf bei den Damen beigetragen haben. Dadurch hätten ein paar Spielerinnen dauerhaft für die Kickers-Idee gewonnen werden können’s Grabow.
Die Vorteile für die Spielerinnen liegen auf der Hand: Als reines Frauenteam aufzutreten, ermöglicht ihnen ein ganz neues Gemeinschaftsgefühl und noch intensivere Gruppenerlebnisse.
Entsprechend groß ist die Begeisterung bei den Kickers Ladies, die Mitte August beim Special-Olympics-Turnier im Nordbahnstadion des SV Uffeln ihren ersten Team-Einsatz hatten. Spielerin Janine schätzt an der Mannschaft, dass der Spaß im Vordergrund steht und sie so sein kann wie sie ist: „Ich brauche mich nicht verstellen und kann einfach ich sein.“ „Frauen können genauso gut Fußball spielen wie Männer“, stellt Teamkameradin Lilly klar, dass es den Kickers Ladies definitiv nicht an Motivation fehlt. Nina findet toll, dass im Spiel „jede jede unterstützt und anfeuert“.
Für Verena wiederum, die als Mutter mitmacht, ist das Training „eine schöne Auszeit, in der ich zwei Stunden einfach alles andere vergessen kann“. Nicht zuletzt ist Trainerin Inga Grabow stolz auf die neue Truppe: „Deshalb unterstütze ich die Mädels nicht nur als Trainerin, sondern spiele auch selbst mit.“
Durch die neue Frauenmannschaft tun sich den Kickers jetzt deutlich mehr Möglichkeiten für Turnierteilnahmen auf, weil nun auch Inklusionsturniere nur für Frauenmannschaften gespielt werden können. Das ist schön für die Aktiven, führt aber auch zu mehr Belastungen für die Vereinskasse. „Unsere größten Kosten verursachen nun mal die Fahrten zu Turnieren, die ja in den meisten Fällen nicht direkt um die Ecke stattfinden“, erklärt Marcel Grabow das Problem und hat auch eine Lösung im Blick: „Es würde uns sehr helfen, wenn wir noch mehr Unterstützer und Sponsoren für unsere Sache begeistern könnten.“ Durch die vielen Auszeichnungen, die die Kickers in letzter Zeit zum Teil von hoher Ebene (DFB, UEFA) bekommen haben, sollten sie als Werbeträger eigentlich höchst interessant sein.
Quelle: IVZ Aktuell, Holger Luck